Das Leben in der Diktatur hatte viele Facetten. Die Androhung und der Vollzug von Repressionen gehörten dabei zu den grundlegenden Alltagserfahrungen. Doch Diktaturen können nicht ausschließlich auf Unterdrückung und Gewalt setzen. Sie bedürfen auch der Legitimation durch die Beherrschten. In welchem Verhältnis standen Repressionen und freiwillige Unterordnung in sozialistischen Diktaturen? Welches Erbe hinterließen sie und wie können wir heute, 30 Jahre nach dem Ende der SED-Diktatur, damit umgehen? Diese Fragen stehen im Zentrum der Konferenz »ÜberLeben in der Diktatur«.

Die Konferenz ist die öffentliche Auftaktveranstaltung für den interdisziplinären Forschungsverbund »Landschaften der Verfolgung«, der im Januar 2019 seine Arbeit aufgenommen hat. Im Forschungsverbund werden Ursachen, Ausmaße und Auswirkungen politischer Repressionen in vergleichender Perspektive erforscht. Im Zentrum des Projekts steht die Erstellung einer Datenbank zu den Dimensionen politischer Haft in der SBZ / DDR. 

Der Verbund wird von mehreren Partnern getragen, die sich mit ihren unterschiedlichen Perspektiven in das Projekt einbringen. Folgende universitäre Forschungseinrichtungen sind am Vorhaben beteiligt: Das Institut für Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin, der Fachbereich Politikwissenschaft an der Universität Passau, die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Charité Berlin sowie die Arbeitsgruppe Aufarbeitung und Recht an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder). Folgende Gedenkstätten und Institutionen der DDR-Aufarbeitung sind Teil des Projekts: Die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, das Menschen­rechts­zentrum Cottbus e.V., die Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße Potsdam sowie die Robert-Havemann-Gesellschaft. Der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen ist Kooperationspartner des Forschungsverbunds.

Der Forschungsverbund wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) als eines von 14 Verbundprojekten gefördert, die sich mit der Geschichte der DDR auseinandersetzen sollen.

Auftraggeber:

Humboldt-Universität zu Berlin
Institut für Geschichtswissenschaften
Geschichte Osteuropas


Aufgabe: 
Plakat-, Flyer- und Logogestaltung für den Forschungsverbund »Landschaften der Verfolgung«